S-Bahn Selbstblock

Problem:

Die Modellbahnanlage der Arbeitsgemeinschaft der Gustav-Heinemann-Oberschule erfordert bei vollständigem Aufbau eine zweistellige Anzahl von Schülern, die als Fahrdienstleiter an den Stellpulten tätig werden. Bei Ausstellungsbetrieb, wo die Anlage über mehrere Stunden in Betrieb gehalten werden muss, kann es vereinzelt zu Personalmangel kommen. Hier bot es sich an, eine Rationalisierungsmaßnahme durchzuführen, die eine Aufrechterhaltung des Betriebes auch mit weniger Schülern erleichtert.

Lösungsansatz:

Es entstand die Idee, eine bereits früher vorhandene Selbstblockschaltung im Bereich der S-Bahn in veränderter Form wieder zu installieren. Diese sollte abschaltbar sein, um bei ausreichender Besetzung den Beteiligten die Möglichkeit zu bieten, den Fahrbetrieb manuell durchzuführen und die entsprechenden Zusammenhänge zu erlernen. Der Selbstblock musste unter Auflassung der alten Anlagen fast vollständig neu errichtet werden.

Ausführung:

Restbestände der alten Selbstblockanlage wurden zurückgebaut. Lediglich die Schaltelemente (Reedkontakte, die von Magneten unter den S-Bahnen betätigt werden) und teilweise fertige Modulverbindungskabel wurden weiter verwendet. Die Reedkontakte wurden zuletzt ausschließlich für einen automatischen Haltfall der Signale genutzt und befanden sich daher in betriebsfähigem Zustand.

Zunächst galt es, den Mangel zu beseitigen, dass am Bahnhof Tiergarten die Einfahrtsignale nicht vom Stellpult aus, sondern nur direkt am Anlagenmodul zu schalten waren. Die fehlenden Verbindungen zum Stellpult wurden ergänzt, die Funktion konnte hergestellt werden. Jedes in den Selbstblock eingebundenes Signal erhielt zusätzlich zu den Drucktastern im Stellpult auch eine Bedienmöglichkeit vor Ort. Dies ermöglicht es, bei vom Grundaufbau abweichenden Aufstellungen der Module, die Signale weiterhin zu nutzen, diese könen dann am Modul direkt geschaltet werden.

Unmittelbar an den Vor-Ort-Schaltern befindet sich auch ein Kippschalter, mit dem der Selbstblock für das zugehörige Signal aus- oder zugeschaltet werden kann. In ausgeschalteter Stellung ist lediglich der Haltfall des Signals aktiv, die Fahrtstellung wird nur über die grünen Taster (am Modul oder im Stellpult) erreicht. In Stellung “ein” wird der vom folgenden Signal kommende Stellimpuls genutzt, um das Signal wieder in die Fahrtlage zu bringen. Die Schaltkontakte sind in der Regel so angebracht, dass der Zug den folgenden Abschnitt bereits verlassen hat, ehe die Fahrtstellung des Blocksignals und der Haltfall des folgenden Signals gleichzeitig veranlasst werden. Hier ist zur Vereinfachung eine Lösung gewählt worden, die funktionsfähig, aber vom Vorbildbetrieb leicht abweichend ist.

Terminkette:

Die Ein- und Ausfahrtsignale des Bahnhofs Tiergarten wurden im Jahr 2018 mit Selbstblock ausgestattet. Für das Jahr 2019 war beabsichtigt, den Bahnhof Savignyplatz ebenfalls mit der Blockautomatik zu versehen, dies ist auch soweit geschehen. Als nächstes besteht die Überlegung für die Bahnhöfe Alexanderplatz, Zoologischer Garten und Grunewald, sodass auch mit einer geringen Anzahl an Schülern immer noch ein S-Bahnbetrieb vorgeführt werden kann.